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Otto Günsche ist tot

Der Mann der Hitlers Leiche verbrannte starb mit 86 Jahren in Deutschland

Von Joe F. Bodenstein

 

Otto Günsche: Hitlers letzter Adjutant.

 

Berlin (bpb) Hitlers letzter Adjutant Otto Günsche ist im Alter von 86 Jahren verstorben. Wie die Hinterbliebenen bestätigten, erlag Günsche bereits am Donnerstag, 2. Oktober an Herzversagen. Günsche gehörte zum engsten Kreis von Adolf Hitlers. Er verbrachte mit dem Reichskanzler und Diktator auch am 30. April 1945 die letzten Stunden im Führerbunker der Reichskanzlei Berlin. Nach Hitlers Selbstmord steckte Günsche dessen Leiche in Anwesenheit von Reichskanzlei-Chef Martin Bormann in Brand.

Günsche lebte in den letzten Jahren als Witwer zurückgezogen in Nordrhein-Westfalen in der nähe von Düsseldorf. Bei der Feier seines 86. Geburtstages am 24. September 2003 erklärte Günsche nach Angaben aus seinem Freundeskreis, er fühle sich "den Umständen entsprechend sehr wohl". Acht Tage später starb er in seinem Haus in Lohmar. Der Leichnam wurde eingeäschert. Es werde eine Seebestattung im engsten Familienkreis erfolgen, hieß es. Günsche hinterlässt zwei Söhne und eine Tochter.

Otto Günsche wurde am 24. September 1917 geboren. Bei der Wehrmacht machte Günsche Karriere in der Waffen-SS. Als persönlicher Adjutant und SS-Hauptsturmführer war Günsche auch in der Nähe Hitlers beim Attentat vom 20. Juli 1944 in der Wolfsschanze. Von diesem Tag an blieb der Adjutant dann ständig im Führerhauptquartier im Einsatz.

Nach dem Selbstmord Hitlers und seiner Frau Eva Braun sowie deren Verbrennung im Garten der Reichskanzlei verließ der damals 27-jährige Günsche den Führerbunker am Abend des 30. April 1945 gemeinsam mit Hitlers erster Privatsekretärin Gerda Christian. Nach Schilderung Günsches waren beide von der zerbombten Reichskanzlei aus unter Beschuss der in Berlin kämpfenden sowjetischen Soldaten durch U-Bahnschächte unterirdisch bis zum Bahnhof Friedrichstraße vorgedrungen. Dort trennten sich die Wege der langjährigen Weggefährten in Hitlers Mannschaft.

Günsche geriet in mehrjährige russische Gefangenschaft. Gerda Christian setzte sich nach Bayern ab. Dort wurde sie von der US-Militärpolizei verhaftet und verhört. Beide fanden später im Rheinland in Wirtschaftsunternehmen Arbeit. Sie blieben im ständigen Kontakt.

Günsche lebte äußerst zurückgezogen. Er beteiligte sich nicht an den Enthüllungen über die Nazi-Zeit. In Bekanntenkreis äußerte sich offen und ungeniert über das, was er erlebt hatte. Als engster Augenzeuge wesentliche Ereignisse mit und um Adolf Hitler lehnte er es ab, mit so genannten Historikern zu sprechen, die die Zeit des Dritten Reiches rein kommerziell publizistisch vermarkten wollen. Nur einem kleinen Kreis war er wichtiger Informant. Diese Fakten schlummern jedoch noch im Archiv des ehemaligen Offiziers. Wer mit Günsche sprach hatte den Eindruck, eines korrekten, feinen, verlässlichen Menschen. Er war zielbewusst, jedoch bescheiden, kameradschaftlich und opferbereit zugleich.

 

 

Copyright 2003 West-Art, Prometheus 89/2003

 

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Nr. 89 Fall 2003