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UNITED STATES OF AMERICA

THE MUSEUM OF EUROPEAN ART

10545 Main Street, Clarence, New York 14031 (U.S.A.)

(716) 759-6078 FAX (716) 759-7925

 

 

Laudatio von

Konsul B. John Zavrel

zur Eröffnung der Ausstellung am 1. Juli 2000

im Kunst-Museum Schloss Nörvenich

 

RENATE STENDAR-FEUERBAUM: SKULPTUREN UND BILDER

zum 80. Geburtstag der Künstlerin

 

Sehr geehrte Damen und Herren !

Ich habe die Ehre, bei dieser Ausstellung das Leben und das Werk von Renate Stendar-Feuerbaum zu würdigen. Der besondere Anlass ist der 80. Geburtstag der Künstlerin am 20. Juni.

Gemessen am Umfang des künstlerischen Schaffens der Jubilarin ist es nicht einfach, in kurzer Zeit einen Abriss über Vergangenes zu geben. Es ist eine große Freude, den Tag heute mit einer Künstlerin zu verbringen, die ihren Weg gerade und zielbewusst gegangen ist.

Sie war dem Zeitgeist nicht gefällig.

Sie wirkte und wirkt aus dem Inneren heraus, unabhängig von der Gunst des Tages.

Renate Stendar-Feuerbaum hat schon in jungen Jahren gesagt: "Ich schaffe, wozu ich mich berufen fühle und nicht was andere Vorgeben wollen." Sie bewunderte große Vorbilder in der Kunst. Jedoch war das reine Abbilden der Natur und vor allem von Landschaften für sie nicht von besonderem Reiz.

"Wichtiger war mir immer das Sich-selber-Etwas ausdenken-können", berichtet sie in einem Gespräch. Und so gab sie den Fantasien Gestalt. Sie fand für Gedanken einen passenden Ausdruck und gab ihnen künstlerisch eine Form.

Renate Feuerbaum ist eine Künstlerin der Stille. Sie ist zurückhaltend und bescheiden. Aber ihr Werk spricht zu uns umso einprägsamer.

Die Skulpturen berühren den Betrachter. Sie vermitteln eine Botschaft von der Einheit: Schöpfung und Mensch. Manche Skulpturen schrecken uns aber auch auf in der Mahnung, die von uns bewohnte Erde nicht durch Technologien zu zerstören.

Und andere Skulpturen lassen uns wiederum teilnehmen an den heiteren und fröhlichen Empfindungen der Künstlerin. In der Ausstellung, die wir anschließend im Hauptgebäude des Museums besichtigen, werden Sie das bestätigt finden.

Verehrte Damen und Herren,

es gibt zu dieser Ausstellung zwei ausgezeichnete Bildbände über die Künstlerin. Darin haben Kunsthistoriker treffende Ausführungen gemacht. Gestatten Sie mir trotzdem folgende biografischen Anmerkungen.

Renate Feuerbaum wurde am 20. Juni 1920 in Dortmund geboren. Es war ihr nicht in die Wiege gelegt, aber in das Herz, sich der Kunst zuzuwenden. Schule und Studienabschluss an der Kunstakademie in Düsseldorf waren das Fundament für erste berufliche Erfolge. Diese erzielte sie als Ausstatterin klassischer und moderner Inszenierung für Schauspiel und Oper an verschiedenen Bühne.

Und in diesem Umfeld kam es zu einem besondern Ereignis: sie lernte den Schauspieler WOLFGANG STENDAR kennen, der zu Beginn seiner Karriere Shakespeares ROMEO spielte. Und da gab es die Bühnenbildnerin, die mit der Ausstattung für "ROMEO UND JULIA" erste praktische Erfahrung in der Kunst der Bühnengestaltung machte.

Verehrte Gäste!

Diese Version von Romeo und Julia nahm ein sehr gutes Ende, denn beide heirateten. Das war vor 53 Jahren. Diese Verbindung zweier Kunstschaffender hat sich bis heute bewährt. Der einstige Bühnen-Romeo wurde gefragter Charakterdarsteller und wirkte sehr lange auch am Schauspielhaus Zürich. Das erklärt, dass die Künstlerin einen großen

Teil ihrer Zeit in der Schweiz verbrachte.

Meine Damen und Herren,

von diesen persönlichen Bemerkungen zurück zum künstlerischen Schaffen:

1966 wandte sich Renate Stendar-Feuerbaum dann ganz der bildhauerischen Ausdrucksform zu.

In ihrem Werk nutzt sie vom Betrachter gut nachempfindbare plastische Elemente. Dabei gelingt es ihr meisterhaft, das Volumen mit seelischem Ausdruck zu erfüllen.

Ihre Themen sind der Mensch und seine Konstellation in Schöpfung und Kosmos. "Der Blinde", "Der letzte Mensch" oder "Der verratene Prometheues" sind Titel ihrer Arbeiten.

Die Künstlerin verleiht jedoch sowohl mythologischen als auch religiösen Gestalten neues Leben. "Fürchtet Euch nicht" und "Der letzte Tag" sind weitere Werke von Renate Stendar-Feuerbaum. Hinzu kommt die modellierte Abstraktion von Yin und Yang, "Die Blüte" und "Die Hoffnung".

Die Welt der Dichtung und des Theaters lebt auf in ihren Plastiken "Erlkönigs Töchter", "Mephisto", "Die Windsbraut". Und die Heiterkeit ihres Wesens spiegelt sich wieder in den Harlekinen oder in den frechen, langbeinigen "Kobolden". Und dann ist bei den Fabelwesen noch der "Klabaudermann". Er erinnert ein wenig an den Frosch aus dem Märchen, der durch den Kuss der Schönen zum Prinzen wurde.

Verehrte Kunstfreunde !

Kunsthistorisch ist bekannt, dass Frauen als Künstlerin keinen leichten Weg haben. Das mag vielleicht daran liegen, daß die Emanzipation erst in unserer Generation Fortschritte machte. Aus Deutschland ist die sozialkritische Bildhauerin KÄTHE KOLLWITZ ein Begriff geblieben und auch RENE SINTENIS. Und aus Frankreich ist die

Malerin LEONOR FINI eine bedeutende Frauengestalt, ebenso die abstrakt arbeitende SONJA DELONAY.

Die Europäische Kultur-Stiftung will jedoch nicht den Ruhm der Frauen in der Kunst besingen, wenn diese bereits von uns gegangen sind. Daher ehrt sie mit großer Freude am heutigen Tag eine zeitgenössische Bildhauerin.

Glücklicherweise widmet sich die Stiftung auch weiteren Künstlerinnen der Gegenwart, die in Personlichkeit und Werk bestand haben werden.

Nur zwei seien genannte: Die Porträtistin bedeutender Zeitgenossen des XX. und XXI. Jahrhunderts, HELGA TIEMANN aus Köln. Aber auch die "Junge Wilde"- Malerin ELVIRA BACH aus Belin ist dabei. Sie ist die Malerin erotischer Frauengestalten, ohne Hervorhebung eines besonderen Schönheitsideals.

Im Zentrum dieses Kulturengagements der Stiftung steht das Werk von Renate Stendar-Feuerbaum. Ihm hat die Stiftung bereits eine eigene Sammlung gewidmet. Das Werk wird für kommende Generationen bewahrt.

In der Positionsbestimmung ordnen Kunsthistoriker das Werk unserer Jubilarin in die Tradition von Ernst Barlach und Käthe Kollwitz ein. Das ist zweifelsohne eine positive Wertung.

Aber ich möchte hier klar hervorheben, dass das Werk von Renate Stendar-Feuerbaum eine viel breitere Palette umfasst. Die Basis dafür ist eine andere Lebensphilosophie und eine modernere Gestaltung innerhalb der klassischen Tradition.

Anders gesagt: Stendar-Feuerbaum reiht sich ein in die große Bildhauertradition, die ihre Wurzeln in der christlich-abendländischen Kultur hat. Und so entstanden Kunst-Arbeiten, die ihren bleibenden Wert über die Zeit hinaus behalten. Das sagt unsere ganze Erfahrung.

Auch das US-Museum of European Art im Staat New York, von dem ich selbst zu diesem Anlass heute nach Europa und Deutschland gekommen bin, hat Arbeiten von Renate Stendar-Feuerbaum in seiner Sammlung.

Sehr verehrte Frau Stendar-Feuerbaum,

nun ein besonderes Wort des Dankes an Sie.

Sie haben unserer Wertegemeinschaft nicht nur Ermahnendes gegeben, sondern so viel Schönes und Beseeltes in Ihrem Werk. Dies lässt unser Gefühl erklingen. Dies erfreut unsere Seele !

Wir wünschen Ihnen von Herzen viel Schaffenskraft und eine lange harmonische Gemeinsamkeit mit "Romeo", Ihrem verehrten Ehemann Wolfgang Stendar.

 

L i e b e Gäste,

abschließend steht noch eine besondere Würdigung an.

Der internationale Alexander-Orden für Kunst und Wissenschaft ehrt die Jubilarin mit der Aufnahme in diese geistige Gemeinschaft.

Ich bitte Herrn Kurt Arentz, den Künstler-Sprecher des Alexander-Ordens, nun das Dokument zu überreichen.

 

(Ceremony by Arentz and Zavrel).

 

 

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