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Marianne Pitzen ist eine Powerfrau in der Kunst

Gründerin des ersten Frauenmuseums verbindet Kunst mit Politik

 

Von Joe F. Bodenstein

 

Die Matronen. Eine Installation mit geheimnisvollen Frauenwesen von Marianne Pitzen.

Foto Copyright: Marco/Frauen Museum

 

Bonn/Berlin (bpb) Die deutsche Künstlerin Marianne Pitzen ist eine Powerfrau in der in internationalen Kunstszene. Als sie nach einer erfolgreichen Karriere 1981 in Bonn das erste Frauen-Museum in einem Kaufhaus gründete, dachten viele: das wird eine Eintagsfliege. Sie haben sich mächtig geirrt. Pitzen und ihr Frauenteam ist im Jahr 2002 erfolgreicher denn je. „Das ist natürlich auch mit harter Arbeit verbunden", sagt Pitzen in einem Interview mit „Prometheus".

Dies stimmt. Frauen in der Kunst haben es nie leicht gehabt. Namen sind in Erinnerung, die den Durchbruch schafften wie etwa Leonor Fini, Käthe Kollwitz, Rene Sintenis, Sonja Delonay, Birgit Sewekow, Marie Elisabeth Wrede, Helga Tiemann und Mary McAndrew.

Marianne Pitzen kümmert sich jedoch nicht nur um den eigenen Erfolg. Sie hat in den über 20 Jahren des Museums unzähligen Künstlerkolleginnen die Möglichkeit zu Ausstellungen und Präsentation gegeben. Dabei geht sie einen modernen Weg in der Kunst, ohne Traditionen zu missachten. „Ideal finde ich die Verbindung von Kunst, Organisation und Politik", sagt sie. Ihr Ziel ist „die Verankerung weiblicher Kunst in der Kunst-Geschichte und Humanisierung durch feministische Kultur und Utopie".

Marianne Pitzen wurde 1948 in Stuttgart geboren. Bereits mit 21 Jahren begann ihre eigene Ausstellungstätigkeit. In ihrem Werk steht das Thema Frau im Mittelpunkt, von der Urzeit der Menschheit, über die Antike bis in das Medienzeitalter. Zur Kreativität der Künstlerin kommt ein ungewöhnliches Organisationstalent. Mit Ausdauer und Zielstrebigkeit packt Pitzen auch heiße eisen an und bewegt die Besucher des Museums in Bonn sowie ihrer eigenen Ausstellungen im In- und Ausland. Die Themen Erotik, Schönheit, Soziales, Gemeinsinn und Humanität sind Themen, die aus vielseitiger Sicht behandelt werden.

Zu ihrem eigenen Schaffen gehören die „Mondinnen und die Matronen". Diese rätselhaften Frauengestalten mit den Zwiebelturm-Frisuren sind Silhouetten der Künstlerin selbst. Eines ihrer Markenzeichen sind lange Gewänder und eine stilisierte Frisur die an stilistische Eigenarten der Surrealisten Salvador Dali und seines Schnurrbartes erinnern.

 

„Artemis vom Venusberg", Bronze von Arno Breker. Sie trägt einen Speer und nicht wie üblich einen Bogen. Jetzt zu sehen im Haus der Geschichte in der Bonner Museumsmeile.

Foto Copyright: Marco-VG,Bonn

 

Eine viel beachtete Ausstellung des Museums im Jahr 2001 war „Artemis Artemisia Diana". Es ging um Interpretationen der Göttin der Jagd. Von der historischen Skulptur der mit Stierhoden behängten Artemis von Ephesus über ein Gemälde von Lady Di bis zu der modernen Skulptur „Artemis vom Venusberg" des Bildhauers Arno Breker war alles vertreten, was sich 69 Künstlerinnen zu diesem Thema ausgedacht hatten. Heli Ihlefeld fand bei der Ausstellungseröffnung auch den richtigen Ton: „Artemis wurde schon verehrt, bevor Gott ein Mann wurde. Sie war Gebärerin und Täterin zugleich, Anfang und Ende."

Die Breker-Bronze ist vom Frauenmuseum an das Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland in Bonn gegangen, das Stiftungspräsident Professor Hermann Schäfer führt.

Marianne Pitzen findet bei ihren Aktivitäten volle Unterstützung ihres Mannes Horst Pitzen. Er hält sich dabei im Hintergrund und leistet eines Künstler-Archivs. Im Jahr 2003 will Pitzen neue Ideen verwirklichen. Geplant sind im März/April : „Women in Arms", deutsche und US-Künstlerinnen zur Militarisierung. Ferner das Projekt Künstlerinnen aus dem Iran, c/o Frauenuniversität in Teheran und „KATHERINA II" zum 300 Bestehen von St. Petersburg. Ferner erwogen wird ein umfassendes Projekt zur Prostitution.

Anschrift: Bonner Frauenmuseum, Im Krausfeld 10, 53111 Bonn.:

 

Copyright 2002, Prometheus 84/2002

 

 

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Nr. 84, Autumn 2002