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Erna Thorak in Bayern gestorben

Die letzte Frau des Künstlers bewies Mut und Geduld

 

 

Mutter und Kind. Holzplastik nach Entwurf von Josef Thorak 1946

© Thorak-Archiv, Marco-VG

 

Berlin/Rosenheim (bpb) Erna Thorak, die Witwe des österreichischen Bildhauers Josef Thorak, ist im Juni 2004 im Alter von 90 Jahren in Deutschland verstorben. Sie war die letzte Frau des Künstlers, der wie die Bildhauer Arno Breker, Georg Kolbe und Richard Scheibe und Adolf Wamper zu den meist beschäftigten Bildhauern in der Zeit zwischen 1935 und 1945 zählte.

Professor Josef Thorak hatte nach der NS-Zeit die um 25 Jahre jüngere Erna Hönig im September 1949 geheiratet. Als letzte Ehefrau überlebte sie den Künstler um 52 Jahre. Sie wurde auf einem Landfriedhof im Chiemgau beigesetzt. Thorak selbst war nach seinem Tod im Jahr 1952 im Ehrengrab seiner Mutter in Salzburg bestattet worden.

Das Archiv Josef Thorak in Berlin würdigte die Verstorbene in einer Erklärung. "Erna Thorak war eine mutige und starke Frau. Sie hatte mit Würde und Geduld alle Verunglimpfungen gegen Josef Thorak ertragen, der nach 1945 selbst bis zu seinem Tod 1952 bösen Diffamierungen der offiziellen Kunstwelt und vielen Politikern wegen seiner Arbeiten im Dritten Reich für Adolf Hitler und seinem Architekten Albert Speer ausgesetzt war. Statt die künstlerische Schaffensepoche ihres Mannes während der NS-Zeit zu verteidigen, mit der sie persönlich nichts zu tun hatte, sorgte sich Frau Thorak um den restlichen künstlerischen Nachlass des in Deutschland und Österreich nach Kriegsende entrechteten Bildhauers. So wurde aus der einst lebensfrohen jungen Frau eine für die Familie treu sorgende Mutter. Sie lebte und wirkte zurückgezogen.

Sie selbst vermied jede Medienöffentlichkeit und hielt damit Unheil von der Familie ab. Alle, die diese beherzte, eigenwillige und zugleich liebenswerte Frau kannten, werden sie in guter Erinnerung behalten. Das Thorak-Archiv ist sich nach dem Ableben von Erna Thorak ihres Auftrages bewusst, verstärkt ein ehrendes Gedenken an den bedeutenden Künstler des XX. Jahrhunderts lebendig zu halten."

 

 

Copyright 2004 West-Art, Prometheus 93/2004

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science.

Nr. 93, Autumn 2004