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Deutsche Krebshilfe bewirkt EU-Kampagne gegen das Rauchen

Größte Bürgeraktion gegen den Krebs ohne staatliche Hilfe erfolgreich

Von bpb-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

 

Europäische Schüler lernen für eine erfolgreiche und gesunde Zukunft: ohne Zigaretten, Alkohol und ohne Drogen. EU und Krebshilfe helfen durch Aufklärung.

Foto:eu/Marco

Berlin/Brüssel/London (bpb) Die neue Kampagne der EU-Kommission gegen das Rauchen ist im Grunde ein Verdienst der Deutschen Krebshilfe (German Cancer Aid). Diese größte Bürgerorganisation gegen den Krebs hat unter der Präsidentschaft der deutschen Wissenschaftlerin Prof. Dr. Dagmar Schipanski erreicht, dass die Bereiche Gesundheit und Krebsbekämpfung wichtige politische Themen in den EU-Staaten und in der EU-Kommission in Brüssel wurden. Die Deutsche Krebshilfe sei den neuen Herausforderungen gewachsen, je mehr sich einzelne Menschen durch ihre Geldspenden zur Überwindung dieser Erkrankungen weiter engagieren, sagte Schipanski. (www.krebshilfe.de)

Die EU-Kampagne „HELP--für ein Leben ohne Tabak" soll bis zum Jahr 2008 ein Rauchverbot in öffentlichen Gebäuden, Kneipen und Bars erreichen. Dafür stünden 72 Millionen Euro bereit, erklärte Verbraucherschutz-Kommissar Markos Kyprianou in Brüssel. Vorgesehen sind neben einer Informationskampagne in EU-Staaten Anzeigen im Fernsehen und im Kino. Auch neue EU-Länder wie Polen und Tschechien sollen einbezogen werden.

„Acht von zehn Rauchern beginnen bereits als Teenager», erklärte Kyprianou. Und wer einmal abhängig ist, muss damit rechnen, früher zu sterben." Der zyprische EU-Kommissar verwies darauf, dass jährlich 650.000 Menschen in Europa an den Folgen des Rauchens sterben. Die Kosten des blauen Dunstes bezifferte er auf 100 Milliarden Euro pro Jahr. «Nichtrauchen soll zur Norm werden, Rauchen immer mehr zu einer Randerscheinung», sagte Kyprianou. Bereits sein Vorgänger David Byrne hatte durchgesetzt, dass auf Zigarettenschachteln deutliche Warnhinweise gedruckt werden, die demnächst auf Entscheidung der Mitgliedstaaten durch drastische Fotos ergänzt werden sollen.

 

In Europa rund drei Millionen Neuerkrankungen

Krebskrankheiten würden die Menschheit umso mehr beschäftigen, je weniger für eine gesunde Umwelt, richtige Ernährung und vorbeugendes Verhalten durch den Einzelnen getan wird, betonte die Ärzten Dr. Eva Kalbheim von der Deutschen Krebshilfe. Die internationalen Statistiken sind weiter erschreckend. Die Zahl der Krebserkrankungen in Europa nimmt stetig zu. Nach einem Bericht der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) in Lyon erkrankten auf dem Kontinent im Jahr 2004 schätzungsweise 2,9 Millionen Menschen an bösartigen Tumoren. Diese waren 2004 für mehr als 1,7 Millionen Todesfälle verantwortlich. Nach Angaben der Forscher wird diese Zahl in den kommenden Jahren als Folge der demographischen Entwicklung weiter steigen.

 

Informationsarbeit an der Basis: Deutsche Krebshilfe-Geschäftsführer Bernd Schmitz (links) und Gerd Nettekoven mit dem Maskottchen MAARI der Deutschen Kinderkrebshilfe. Aufklärungsarbeit in Schulen und auf Festen ist ein wichtiges Element und erfordert großen Einsatz.

 

Diese Prognosen deckten sich mit Erkenntnissen im Deutschen Krebsforschungszentrum Heidelberg und in der Krebshilfe. „Aber wir lassen uns nicht entmutigen. Die Deutsche Krebshilfe hat mit Unterstützung der Bürger bereits viel Bahnbrechendes erreicht", betonte Gerd Nettekoven, Geschäftsführer der Deutschen Krebshilfe."

Für die meisten Todesfälle sind dem Bericht der Wissenschaftler zufolge vor allem Lungenkrebs, Darmkrebs, Brustkrebs und Magenkrebs die Ursache. Lungenkrebs machte 13,2 Prozent der neuen Tumorfälle aus. Er ist damit häufigste Krebserkrankung in Europa. Zugleich war dieses Leiden für 20 Prozent aller krebsbezogenen Todesfälle im Jahr 2004 verantwortlich. Darmkrebs ist mit 13 Prozent fast ebenso häufig wie Lungenkrebs. 11,9 Prozent der Todesfälle wurden dadurch verursacht.

Brustkrebs ist bei Frauen die mit Abstand häufigste Krebserkrankung. 27,4 Prozent. Die Fallzahlen für Magenkrebs sinken zwar seit Jahren. Dennoch entfielen im vergangenen Jahr 5,9 Prozent aller neuen Krebserkrankungen auf diese Tumorart. Die zweithäufigste Krebserkrankung bei Männern ist Prostatakrebs.

Generell sind Männer bei den Neuerkrankungen mit 54 Prozent und bei den Sterbefällen mit 56 Prozent überrepräsentiert. IARC-Direktor Peter Boyle bewertete die laufenden Vorbeugeprogramme für Brustkrebs als ermutigend. Die Prävention für Darmkrebs sei jedoch nicht ausreichend, bemängelt der Forscher in der Zeitschrift «Annals of Oncology». Wie die Deutsche Krebshilfe ist Boyle der Auffassung, Hauptziel der Krebsprävention müsse die Bekämpfung von Lungenkrebs und dessen Hauptursache sein, dem Rauchen. (D:050305)

 

 

Copyright 2005 West Art, Prometheus 95/2005

 

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Nr. 95, Spring 2005