Home | Alexander Order | Latest News


Porträt-Büsten von Arentz in Berlin

SPD-Politiker Momper hatte die fabelhafte Idee der Ahnengalerie

 

Von Joe F. Bodenstein

 

Festakt im Abgeordnetenhaus Berlin: Der Bildhauer Kurt Arentz bei der Enthüllung des von ihm gestalteten Porträts „Peter Lorenz" durch Prof. Dr. Christoph Stölzl, Vizepräsident des Berliner Parlaments. Gastgeber war Parlamentspräsident Walter Momper.

© Foto Marco-VG, Bonn

 

 

Berlin (bpb) Das Abgeordnetenhaus Berlin hat Porträtbüsten aufgestellt, die an frühere Präsidenten dieses Parlaments erinnern. Die großartige Idee dazu hatte der Präsident des Abgeordnetenhauses, Walter Momper. Diese Initiative des SPD-Politikers wurde von seinem Stellvertreter im Amt, Prof. Dr. Christoph Stölzl (CDU), mitgetragen. Unter den Ehrengästen beim Festakt waren der Bildhauer Kurt Arentz mit Ehefrau Theres. Von Arentz wurden zwei ausdrucksstarke Porträts für das Berliner Parlament gestaltet: Peter Lorenz und Jürgen Wohlrabe.

Die Realisierung derartiger Projekte entspricht dem Konzept der Europäischen Kultur Stiftung Berlin und des Museums Europäische Kunst Schloß Nörvenich. Diese Institutionen wirken vom Landkreis Düren aus überregional für eine Aufwertung zeitgenössischer Künstler.

In der Ahnengalerie politischer Berliner Zeitzeugen stehen nun ferner Ernst Reuter (1889-1953). Das abstrahierte Porträt wurde von Bernhard Heiliger gestaltet, einem Meisterschüler von Arno Breker (1900-1991).

Willy Brandt (1913-1992) wurde von Wieland Förster in Bronze verewigt.

Die Büste Otto Bach (1899-1981) stammt von dem Bildhauer Heinz Spilker, der zum Künstlerkreis des Kunst Museums Schloß Nörvenich gehört.

Die Bronzen von Walter Schreiber (1894-1958) ist von Paul Gruson.

Beim Porträt von Friedrich Ebert (1871-1925) wird der Künstler als „unbekannt" angegeben.

Der SPD-Politiker Otto Braun (1872-1955), u.a. Preußischer Ministerpräsident von 1920-1933, ist in der Ehrengalerie mit einer von Hermann Bachert gestalteten Büste in Eisen vertreten. Als einzige Frau der berühmten alten Künstlergarde ist Renée Sintenis mit dem Porträt „Otto Suhr" (1894-1957) präsent.

 

 

Hanna-Renate Laurin, eine führende CDU-Politikerin der deutschen Nachkriegsgeschichte, im Gespräch mit dem Bildhauer Kurt Arentz beim Festakt 2006 im Abgeordnetenhaus von Berlin.

© Foto Marco-VG

 

 

Laurin-Porträt von Bildhauerin Antoinette

Das jüngste Porträt der CDU-Politikerin Hanna-Renate Laurin wurde von der zeitgenössischen Bildhauerin Antoinette gestaltet. Die in Berlin lebende Künstlerin forme eine eher grazile Laurin. Dabei machte sie die Feinfühligkeit der heute 78 Jahre alten Politikern deutlich, die in ihren aktiven Jahren als Kultusministerin von Rheinland-Pfalz und als Berlin-Politikerin von 1981 bis 1995 wegen ihrer hohen Kompetenz und ihrer Streitkultur respektiert und gefürchtet wurde.

Der Festakt im Berliner Abgeordnetenhaus war verbunden mit Vorträgen und Musik. Sabine und Michael Brand intonierten mit Alt-Saxofon und Gitarre Melodien, die zu Berlin passen: Ein Freund, ein guter Freund, Mein kleiner grüner Kaktus, und Heut ist der schönste Tag in meinem Leben.

Die Europäische Kultur Stiftung hat die Initiative von Parlamentspräsident Walter Momper ausdrücklich gelobt. „Es ist vorbildlich für alle anderen, wenn auch in einem so genannten „Hohen Haus" jene Politiker und Politikerinnen mit Porträtbüsten geehrt werden, die sich um Berlin und den demokratischen Aufbau in Deutschland verdient gemacht haben", erklärte EKS-Kurator Thomas Blumann.(21.11.06)

 

 

© PROMETHEUS 113/2006

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 113, November 2006