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Ingeborg Tank: Omnia Vincit Amor

Erinnerung an die Frau eines großen Künstlers

 

 

Die Familienglocke von Eike Tank. Sie schmückt das Relief „Die Liebenden" nach einem Entwurf seines Vaters Prof. W. Tank.

© Tank-Archiv, Marco-VG

 

Berlin (bpb) „OMNIA VINCIT AMOR" steht auf der Todesanzeige von Ingeborg Tank. Die Frau des Bildhauers und bedeutenden anatomischen Zeichner Professor Wilhelm Tank ist am 9. Mai 2005 in ihrem Haus in Berlin gestorben. Geboren als Ingeborg Gast am 1. Juni 1914 in Berlin, überlebte Sie ihren Mann um viele Jahre. In dieser Zeit war sie bemüht, das Andenke an diesen begnadeten Menschen zu wahren.

Tank gehörte zu jener deutschen Künstlergeneration des 20. Jahrhunderts, die vor und während des Dritten Reiches zu Ansehen kam. Dies erschwerte ihm, nach 1945 in der DDR oder in Westberlin sich so zu etablieren, wie es seiner kunstgeschichtlichen Bedeutung angemessen gewesen wäre. Ingeborg Tank hatte stets den Wunsch, dass das mit ihrem Mann gemeinsam errichtete Haus nach ihrem Tod als kleines „Tank-Museum" eingerichtet wird und im Familienbesitz bleibt.

An ihrer Seit stand bis zuletzt ihr Sohn Eike Tank. Er pflegte die tapfere Frau über viele Jahre. Er saß auch an ihrem Bett und hielt ihr die Hand, als seine Mutter um 23.00 Uhr ihre Augen für immer schloss. „Gott gab ihr ein schönes, langes Legen", sagt Eike Tank. Ingeborg Tank erlebte ihre Enkeltöchter Maja, Imke und Nina Tank, ebenso ihre drei Urenkel Nils, Marie und Paul. Auf dem Waldfriedhof Dahlem fand sie ihre letzte Ruhestätte. Die Todesanzeige schmückt ein Bild der „Familienglocke" mit einem Reliefbild von W. Tank: Die Liebenden. Den Leitspruch „Omnia Vincit Amor" (Liebe überwindet alles) hatten die Eltern auch schon in ihren Eheringen graviert.

 

 

© PROMETHEUS 112/2006

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 112, October 2006