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Dalai Lama hat 80. Geburtsag

Seine Heiligkeit besucht Deutschland

Von B. John Zavrell

 

Die religiösen Vorträge des Dalai Lama finden starkes Interesse bei Christen. Die Verkündung von Werten, die alle Menschen betreffen, werden als Hilfen bei der Bewältigung der individuellen Schicksale verstanden. Eine Ermutigung zur Selbstbeherrschung kann das Dalai-Lama-Zitat sein; „In der Wut verliert der Mensch seine Intelligenz."

Foto press-pool

 

New Delhi/Berlin (bpb) Der Dalai Lama begeht am 6. Juli 2015 seinen 80. Geburtstag. Das heute geistliche Oberhaupt des von China seit Jahrzehnten besetzten Tibet kommt auf einem Europa-Besuch nach Deutschland. Am 12. Juli ist im Kurpark von Wiesbaden (Hessen) eine öffentliche Ansprache angekündigt. Es werden 15.000 Menschen erwartet.

Während des Tibet-Aufstandes hatte der Dalai Lama am 17. März 1959 das Land unter Lebensgefahr verlassen. Bei seiner Flucht über Schneebedeckte Berge wurde er von rotchinesischen Soldaten verfolgt. Er konnte jedoch unter größten Mühen Indien erreichen. Dort fand er in dem Bergsiedlung Dharamsala eine notdürftige Unterkunft. Sein Leben war so ärmlich wie das der Tibeter, die sich am Fluchtort um ihn scharten.

Durch seine Weltoffenheit hat der Dalai Lama die Kontakte zum Christentum sowie zu westlichen Staaten in Europa und Amerika aufgebaut. Er traf wiederholt im Vatikan mit Kardinälen und Päpsten zusammen. Seine Reisen in den Westen hatte er von Anbeginn als „Pilgerreise eines tibetischen Mönches" erklärt.

 

In den ersten Exil-Jahren von Politikern übergangen

In den ersten Jahren des Exils haben ihn westliche Politiker nicht empfangen aus politischer Rücksicht vor der Weltmacht Volksrepublik China. Peking protestiert bis heute noch gegen Besuche des Dalai Lama. In Europa und Amerika. Seine Autorität und die Unabhängigkeit Tibets sowie der Freiheitswillen des dort unter chinesischer Verwaltung lebenden Volkes wird von China weiterhin nicht anerkannt.

Vor allem in der Schweiz und West-Europa hatten sich vor 50 Jahren die ersten Hilfsgruppen gebildet, die tibetische Flüchtlinge in Indien humanitär und politisch unterstützten. Es folgten Organisationen in den USA, die inzwischen ein fester Bestandteil des globalen Dialogs des buddhistischen Führers sind. Zuletzt war der Dalai Lama und Friedensnobelpreis-Träger im Februar 2014 von US-Präsident Barack Obama im Weißen Haus in Washington empfangen worden.

Seit 55 Jahren berichten liberale Medien über das Schicksal des tibetischen Volkes im Heimatland sowie im Exil. Einer der ersten Korrespondenten, die die friedliebenden Ideen des Dalai Lama der Öffentlichkeit vermittelten, war der Journalist Joe F. Bodenstein von Associated Press (AP) in New York. Er hatte den Dalai Lama und die Tibetflüchtlinge in Indien besucht und deren Schicksal seither publizistisch begleitet.

 

(6.Juli 2015)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 215, July 2015