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Israelische Künstlerin Rachel Gera hat Ausstellung in Berlin

Gabriele von Lutzau mit eindrucksvollen Plastiken vertreten

 

Von B. John Zavrel

 

Rachel Gera aus Israel (rechts im Bild) begrüßte die Gäste ihrer Ausstellung mit Shalom. Auf dem Erinnerungsfoto sind zu sehen von links nach rechts: Bundestagsvizepräsidentin Gerda Hasselfeldt (CSU, Bildhauerin Gabriele von Lutzau, Dr. Frank Pörschke, designiertes Mitglied des Vorstands Eurohypo AG, Commerzbank AG-Beauftragter Hansgeorg Hauser, Gitarrist Stefan Brauburger und ein Fotograf.

© Foto Marco-VG, Bonn

 

Berlin (bpb) Eine Kunstausstellung von politischer Bedeutung für das deutsch-israelische Verhältnis findet im Juni und Juli 2008 in Berlin statt. Die israelische Künstlerin und Designerin Rachel Gera zeigt ihre Schmuck-Kreationen im Haus der Commerzbank am Brandenburger Tor in Berlin. Den glanzvollen Auftakt der Ausstellung „Mit Kunst (über) leben" bildete ein Empfang, bei dem Hansgeorg Hauser von der Commerzbank AG .illustre Gäste aus dem In- und Ausland begrüßte.

Bundestags-Vizepräsidentin Gerda Hasselfeldt wies als Schirmherrin der Ausstellung in ihrer Rede auf das Schicksal der Künstlerin hin. Rachel Gera konnte als Mädchen 1939 in Polen dem Nazi-Terror durch eine dramatische Flucht über Sibirien, Persien und Irak entkommen. Sie gehört heute zu den letzten Überlebenden so genannten „Teheran-Kinder".

Mit eindrucksvollen Plastiken ist die deutsche Bildhauerin Gabriele von Lutzau auf dieser Gemeinschaftsausstellung vertreten. Sie hatte unter ihrem Mädchennamen Gabi Dillmann als der „Engel von Mogadischu" im Anti-Terror-Kampf Aufsehen erregt. Die beherzte Stewardeß der entführten Lufthansamaschine „Landshut" verarbeitet ihre Eindrücke in Kunstwerken, die dem Leben, der Hoffnung und der Liebe gewidmet sind.

„Kunst und Kultur sind existentiell für unser Leben, in Extremsituationen sogar Mittel zum Überleben", sagte Hasselfeld. Die CSU-Politikerin erinnerte: „Wir wissen zum Beispiel, daß Häftlinge in Konzentrationslagern trotz allen Elends Gedichte rezitiert oder geschrieben haben, um nicht an der Realität zu zerbrechen." Was die Kunstwerke betreffe, so habe man wohl selten Gelegenheit, sie in dieser Kombination zu sehen. „Auf den ersten Blick scheinen die Ausdrucksformen der beiden Künstlerinnen nicht unbedingt zu harmonieren: Auf der einen Seite haben wir es mit der kleinformatigen Kunst von Rachel Gera zu tun. Ihren Schmuckstücken gegenüber stehen die großformatigen, raumfüllenden Skulpturen von Gabriele von Lutzau", erklärte Hasselfeldt. So begegneten sich in dieser Ausstellung zwei Kunstformen, die unterschiedlicher kaum sein könnten. So andersartig die Formen der Kunst auch sein mögen „beide Künstlerinnen haben einen vergleichbaren Impuls für ihre kreative Arbeit. Denn die Kunst, die wir hier sehen, hat sehr viel mit persönlich erlittenem Leid zu tun".

 

Schmuck-Künstlerin Rachel Gera aus Israel mit Dokumentarfilmer und Event-Manager Stephan Vogel (links) sowie Autorin Jutta Vogel (Berlin). Sie arbeitet derzeit an einem Buch über das Schicksal der jüdischen „Teheran-Kinder".

© Foto Marco-VG, Bonn

 

 

Dank an Initiatoren des Gemeinschaftsprojekts

Die Kunst-Ausstellung ist eine Veranstaltung der Eurohypo-AG nach einem Konzept von media-event Berlin. Die Bundestagsvizepräsident würdigte die Zusammenarbeit der Bank mit Event-Manager Stephan Vogel bei dem Projekt. Es habe unter dem Aspekt der deutsch-israelischen Zusammenarbeit auch politische Bedeutung. Die Ausstellung ist bis 31. Juli geöffnet.

Dr. Frank Pörschke, designiertes Mitglied des Vorstands Eurohypo AG, kündigte an, seine Bank werde die Ausstellung auch in Israel zeigen. Die Eurohypo als führende europäische Spezialbank für Immobilien und Staatsfinanzierung übernehme auch in vielfältiger Weise gesellschaftliche Verantwortung. „Als förderndes und aktives Mitglied zahlreicher Non-Profit Organisationen in Wissenschaft und Kultur spielt die Bank eine aktive gesellschaftliche Rolle. Neben Spenden an soziale Einrichtungen und für kulturelle Zwecke sowie Sponsoringmaßnahmen verschiedenster Art spielt etwa die „Stiftung Eurohypo" eine bedeutende Rolle im Bereich Corporate Social Responsibility", sagte Pörschke.

Bei der Vernissage sorgte Stefan Brauburger für musikalische Untermalung auf der Gitarre. Unter den Gästen war der Vorstandssprecher Joe F. Bodenstein der Europäischen Kultur-Stiftung, die sich in der deutsch-israelischen Zusammenarbeit engagiert. Gekommen war auch Autorin Jutta Vogel, die gerade ein Buch über die Teheran-Kinder schreibt. Die dramatischen Ereignisse sind ferner Thema einer zeitgeschichtlichen Filmdokumentation für das ZDF, die in Arbeit ist.

 

 

© PROMETHEUS 133/2008

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 133, July 2008