Arno Breker Gedenktag 2020

Erinnerung zum 120. Geburtstag am 19. Juli 2020

Von ABG-Präsident Sigurd K. Kuepper

 

Arno Breker anfangs 1970 in seinem Atelier. In den folgenden zwei Jahrzehnten bis 1991 entsteht noch der ‚Neue Olympia-Zyklus'‚ mit Plastiken, für die deutsche Spitzensportler Modell standen. Hinzu kamen Porträtbüsten von bedeutenden Zeitgenossen wie Bundeskanzler Ludwig Erhard, Anwar as-Sadat, Leopold Sedar Senghor, Ernst Jünger, Winifred Wagner, sowie die Büsten des angesehenen Kunstsammler-Paares Prof. Peter Ludwig und seine Frau Prof. Irene Ludwig (Aachen/Köln) , die mehrere Museen im in- und Ausland wie Ungarn, Russland und China gestiftet haben.

Foto Joe F. Bodenstein

 

Berlin/New York (bpb) Das Jahr 2020 ist auch das Jahr zum Gedenken des 120. Geburtstags von Arno Breker. Am 19. Juli 1900 in Deutschland geboren, hat er als Zeitzeuge des 20. Jahrhunderts bis zu seinem Tod am 13. Februar 1991 Höhen und Tiefen in Gesellschaft und politischen Ideologien erlebt und erlitten. Er gilt als der führende ‚Meister der klassischen Bildhauertradition hellenistischer Prägung im 20. Jahrhundert'.

Breker wurde hinsichtlich seines Schaffens bereits zu Lebzeiten mit Michelangelo verglichen, unter anderen von Aristide Maillol. Geboren im deutschen Kaiserreich hat Breker als Schüler den 1. Weltkrieg erlebt und ist in der unruhigen Zeit der Weimarer Republik aufgewachsen. Er hat bis 1945 zwei Weltkriege überstanden, den Untergang des ‚Dritten Reichs', und anschließend die Zeit der deutschen Teilung durch die alliierten Siegermächte. Es folgte der staatliche Neubeginn der Bundesrepublik Deutschland unter dem ersten Bundeskanzler Konrad Adenauer, dessen Porträtbüste er beeindruckend gestaltete. Adenauers Friedenspolitik und die mit Charles de Gaulle begonnene deutsch-französische Aussöhnung hat Arno Breker ebenso unterstützt wie deren Forderungen nach einem ‚friedlichen Europa der Vaterländer mit demokratischer Staatsform'.. Die Freude Brekers über den Fall der ‚Berliner Mauer' gegen Ende des sogenannten ‚Kalten Kriegs' war groß. Er erlebte noch die deutsche Wiedervereinigung von Bundesrepublik und DDR, die in der ‚Sowjetischen Zone' errichtet worden war.

Diese Erinnerung an Arno Breker zum 120. Geburtstag soll vor allem auch die junge Generation anregen, sich mit dem Jahrhundertschicksal der Vorfahren zu befassen. Mögen sie alle daraus Kraft und Willen schöpfen, Frieden, Wohlstand und Freiheit in Europa zu sichern.

 

‚Ich bin der Bildhauer des Menschen'

Das 70-jährige künstlerische Schaffen Arno Brekers an dieser Stelle zu würdigen, erübrigt sich, da seit den 1920-er Jahren regelmäßig in den Medien weltweit bis heute ausführlich, teils kontrovers und auch herabwürdigend berichtet wird.

Die AB-Gesellschaft möchte zum 120. Geburtstag des Bildhauers, Malers, Zeichners, Graphikers und Architekten Arno Breker allen Kunstfreunden weiterhin viel Freude an seinem künstlerischen Werk wünschen. Dank auch für die Treue !

Arno Breker hat in den 1970-er Jahren in einem Interview in Paris auf Fragen nach seinem unverwechselbaren Stil in der Gestaltung von plastischen Werken gesagt:

 

‚Ich bin der Bildhauer des Menschen,

Des Dreiklangs der Schönheit

Von Körper, Geist und Seele!

 

Und diesem Credo werde ich weiterhin treu bleiben'.

 

Bekenntnis zur deutsch-französischen Freundschaft

 

Treffen der führenden Bildhauerfreunde des 20. Jahrhunderts im Louvre in Paris bei der Eröffnung der Ausstellung von Brekers Werken. An der Seite des erfolgreichsten deutschen Bildhauers stehen seine lebenslangen Künstlerfreunde: Die Bildhauer Charles Despiau (ein Schüler von Auguste Rodin) und der Altmeister der französischen Plastik des 20. Jahrhunderts, Aristide Maillol. Die Ausstellung hatte Jean Cocteau und Jean Marais besucht sowie die Spitzen der französischen Regierung von 1942. Im Alter von 27 Jahren besuchte auch Francoise Mitterrand die Breker-Ausstellung in Paris, wie er sich als Französischer Ministerpräsident bei einem Besuch 1987in Bonn im Gespräch mit Bundeskanzler Helmut Kohl im Kanzleramt erinnerte. Er sei damals junger Mitarbeiter der Vichy-Regierung gewesen.

Foto: AB-Archiv, Marco VG

 

Die Pflege der deutsch-französischen Freundschaft war für Arno Breker ein großes Anliegen in allen politischen Epochen seines Lebens. Durch seine Mutter hatte er französische Vorfahren. Zu persönlichen Freunden Brekers gehörten viele prominente Kunstschaffende aus allen Bereichen, u.a. Musik, Theater, Film, Dichtung, Medizin und Wissenschaft sowie Nobelpreisträger und Politiker aller Epochen.

Viele Künstler haben ihn in Verehrung porträtiert oder ihm Werke gewidmet. Dazu zählen Salvador Dalí und Ernst Fuchs, die mit Arno Breker die ‚Freundschaft des Goldenen Dreiecks' proklamierten. Dem Freundeskreis gehörten unter anderen ebenfalls an: Jean Cocteau, Aristide Maillol, Charles Despiau, Andre Dunoyer de Segonzac, Pierre Yves Tremois, Gerhart Hauptmann, Lutz Backes, Jean Carzou, Georg Cadora, Henry Moore und Prof. Fritz Nuss, Isamu Nugochi, Kurt Arentz, Gregor Kruk und andere.

 

12. Juli 2020

 

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