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Deutsche Krebshilfe auf US-Kongress in Chicago

Deutsche Wissenschaftler beim Treffen der American Society of Clinical Oncology

Nettekoven: Internationale Kooperation nutzt den Bürgern

 

Von Parlamentskorrespondent Joe F. Bodenstein

 

 

 

Chicago: Wissenschaftler in aller Welt widmen sich dem Ziel, den tödlichen Krebs zu besiegen. Zum Krebskongress im Juni 2011 in Chicago wurden mehrere tausend Forschungsergebnisse vorgelegt. Deutsche Forscher und Krebsexperten beteiligten sich an der internationalen Diskussion und forderten Zusammenarbeit der Wissenschaft.

Foto: Archive

 

 

Chicago/Bonn/Berlin (bpb) Die Deutsche Krebshilfe hat der internationalen Zusammenarbeit von Wissenschaftlern im Kampf gegen Krebs neue Impulse gegeben. Mit diesem Ziel nahmen viele von der Deutschen Krebshilfe geförderten Wissenschaftler und Forscher im Juni 2011 an der Jahrestagung der führenden „American Society of Clinical Oncology" (ASCO) in Chicago teil. Tausend Experten aus aller Welt trafen sich auf diesem wohl größten internationalen Krebskongress, um über die neuesten Forschungsergebnisse zu diskutieren. Die ASCO hat nach eigenen Angaben rund 30.000 Mitglieder.

Das auf der ASCO-Jahrestagung vermittelte Wissen „kommt auch den Patienten in Deutschland zu Gute", betonte Vorstandsvorsitzender Hans-Peter Krämer (Bonn). Über 4.000 in USA vorgestellte wissenschaftliche Arbeiten zeigten, dass Fortschritte in der Krebsforschung mit vielen kleinen Schritten erkämpft werden. Jedoch trägt der enorme Forschungsaufwand auch Früchte: „Heute verstehen die Wissenschaftler die Krebsentstehung sehr viel besser und können maßgeschneiderte Therapieverfahren entwickeln. Einen großen Anteil an diesem Erfolg hat die Deutsche Krebshilfe, die sich seit 1974 für die Belange krebskranker Menschen einsetzt", betonte die Organisation.

Krebshilfe-Gründerin Dr. Mildred Scheel hatte vom Anbeginn die Zusammenarbeit der Krebsforscher auf internationaler Ebene gefördert. Die Ärztin hat daher mit ihrer Deutschen Krebshilfe die ersten Kongresse im Wissenschaftszentrum der damaligen Bundeshauptstadt Bonn veranstaltet. Auf dem ersten Kongress hatte sie Wissenschaftler von Ost und West aufgefordert: „Arbeiten Sie im Kampf gegen den Krebs eng zusammen, um zeitraubende Doppelarbeit zu vermeiden. Im Interesse aller Menschen darf es auf dem Gebiet der Krebsforschung keine politischen Grenzen geben."

 

 

Die finanziellen Leistungen der Deutschen Krebshilfe für Wissenschaft und Forschung sowie praktische Hilfe für Krebskranke wären ohne die Spendenbereitschaft der Bürger nicht möglich. Das Foto zeigt Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven mit einer Wohltäterin bei der Übergabe eines Spendenschecks an die gemeinnützige Hilfsorganisation.

Foto: Marco/Bonn

 

 

Nettekoven: Deutsche Wissenschaftler haben hohes Ansehen

In den Jahrzehnten ihrer beharrlichen und zielorientierten Arbeit ist die Deutsche Krebshilfe zur größten Bürgerinitiative gegen den Krebs in Europa geworden. Dazu hat auch die Spenden-Treue der Menschen beigetragen, die umfangreiche Hilfsmaßnahmen ermöglichte.

Rückblick: Früher galt Krebs oft als sicheres Todesurteil. Mittlerweilen haben die medizinischen Fortschritte dazu geführt, dass jeder zweite Tumorpatient geheilt werden kann. „Einen wichtigen Beitrag dazu leistet die Deutsche Krebshilfe: Jährlich investiert die gemeinnützige Organisation etwa 30 Millionen Euro in onkologische Forschungsprojekte", sagt Gerd Nettekoven, der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krebshilfe.

Die von ihr geförderten Wissenschaftler genießen auch auf internationaler Ebene höchste Anerkennung. „Das hohe Niveau der Krebsforschung in Deutschland weiter zu steigern, um den Betroffenen die bestmöglichen Therapien zu Gute kommen zu lassen, ist eines der Kernanliegen unserer Organisation", bekräftigte Nettekoven.

 

Noch keine Entwarnung bei Krebs

Trotz der Erfolge gibt es nach Angaben von Experten keine Entwarnung bei Krebs, denn: Immer mehr Menschen erkranken an diesem Leiden. Derzeit erhalten nach Angaben der Internationalen Vereinigung gegen Krebs (UICC) jedes Jahr mehr als zwölf Millionen Menschen weltweit diese Diagnose. Tendenz steigend! Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) werden im Jahr 2030 jährlich weltweit rund 26 Millionen Menschen neu an Krebs erkranken und 17 Millionen Menschen daran sterben. Der Grund dafür: die steigende Lebenserwartung. Denn Krebs ist eine Krankheit, die vor allem im höheren Lebensalter auftritt.

Bei allen bisher von der Forschung erzielten Fortschritten sind noch längst nicht alle Wissenslücken geschlossen. Die onkologische Forschung steht auch weiterhin vor großen Herausforderungen: Die Forscher wollen die biologischen Besonderheiten vor allem jener Krebserkrankungen noch besser verstehen, bei denen es nach wie vor nur geringe Heilungschancen gibt. Auch der schnelle Transfer von Erkenntnissen aus der biomedizinischen Grundlagenforschung in den klinischen Alltag ist von fundamentaler Bedeutung im Kampf gegen Krebs.

 

Hintergrund-Information: Deutsche Krebshilfe Die Deutsche Krebshilfe e.V. (German Cancer Aid) setzt sich seit über 36 Jahren für die Belange von Krebs-Patienten ein. Jedes Jahr erkranken in Deutschland 450.000 Menschen, davon 1.800 Kinder und Jugendliche unter 15 Jahren, neu an Krebs.

Nach dem Motto „Helfen. Forschen. Informieren." fördert die Organisation Projekte zur Verbesserung der Prävention, Früherkennung, Diagnose, Therapie, medizinischen Nachsorge und psychosozialen Versorgung einschließlich der Krebs-Selbsthilfe. Die Deutsche Krebshilfe e.V. finanziert ihre Aktivitäten ausschließlich aus freiwilligen Zuwendungen der Bevölkerung. Sie erhält keine öffentlichen Mittel. Das Konto für Spenden aus dem In- und Ausland lautet:

Spendenkonto: 82 82 82 bei der Kreissparkasse Köln (BLZ 370 502 99).

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 167, June 2011 2011