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Deutsche Vertriebene fordern „Wahrheit und Dialog 2011

BdV-Präsidentin Erika Steinbach an Polen und die ehemalige Tschechoslowakei

 

 

Die CDU-Politikerin Erika Steinbach kämpft seit Jahrzehnten für die Versöhnung auf der Grundlage der Wahrheit und für ein Europa in Frieden und Freiheit. Die BdV-Präsidentin wird jedoch in Polen und Tschechien wegen ihrer Beharrlichkeit fast völlig abgelehnt oder sogar gehasst.

Foto: Marco VG Bonn

 

 

Berlin/Prag/Warschau (bpb) Der Bunde der Vertriebenen in Deutschland hat für das Jahr 2011 das Leitwort proklamiert: "Wahrheit und Dialog--Schlüssel zur Verständigung". Der Appell richtet sich an alle Staaten des ehemaligen kommunistischen Ostblocks, die nach Kriegsende 1945 Millionen deutsche Menschen aus ihrer angestammten Heimat vertrieben haben. Besonders angesprochen sind das heutige Polen und Tschechien, die Millionen aus Schlesien sowie Sudetendeutsche vertrieben haben.

Deutschlands Nachbarstaaten Polen und Tschechien verweigern bis heute die Anerkennung erfolgter Verbrechen an Deutschen nach 1945.Ebenfalls ist die Enteignung von deutschem und jüdischem Eigentum nach Kriegsende in den kommunistischen Regimen des Ostblocks bis heute für die Politiker in diesen Ländern ein Tabu.

Der Bund der Vertriebenen ist die größte Organisation dieser Art in Europa. Er bemüht sich seit Jahrzehnten um eine Versöhnung der deutschen Opfer mit den Tätern. Eine besondere Unterstützung hat er stets von Konrad Adenauer und den CDU-Bundesregierungen erhalten. Der Freistaat Bayern, der unmittelbar an Tschechien grenzt, hat als „Patenland" die meisten Vertriebenen und Flüchtlinge aus der Tschechoslowakei nach 1945 aufgenommen. Viele der jüngeren Generation konnten in die USA auswandern, wo ein großer Bevölkerungsteil deutsche Wurzeln hat.

 

Erklärung der BdV-Präsidentin Erika Steinbach

Zum erneuten Versöhnungsappel erklärte BdV-Präsidentin Erika Steinbach (CDU-Bundestagsabgeordnete im deutschen Parlamente) in Berlin wörtlich:

„Der Dialog mit unseren östlichen Nachbarstaaten liegt den Mitgliedern unseres Verbandes am Herzen. Sie tragen damit zur Verständigung von Mensch zu Mensch bei.

Echte und aufrichtige Verständigung kann auf der Grundlage von Wahrheit gelingen. Ein Dialog, der auf dieser Grundlage geführt wird, trägt am ehesten zur Überwindung von Gegensätzen bei.

Das, was auf zwischenmenschlicher Ebene tausendfach seit Jahren wächst und gelingt, ist auf staatlicher Ebene leider noch nicht überall in Europa Erkenntnis. Nur wenn man im Dialog die Vergangenheit wahrheitsgemäß betrachtet, kommt man weiter.

Flucht und Vertreibung sind fester Bestandteil unserer jüngsten deutschen und europäischen Geschichte. Kultur und Geschichte der Heimatgebiete der deutschen Vertriebenen müssen ebenso wie die jüngste politische Geschichte insgesamt im Gedächtnis der jüngeren Generationen auch in unseren Nachbarländern bewusst bleiben.

Dazu brauchen wir den wahrhaftigen Dialog auch mit den Regierungen der Nachbarstaaten. Nur im gegenseitigen Gespräch wird man Informationen aus erster Hand erfahren und können Missverständnisse ausgeräumt werden. Nur durch Wahrheit kommt man letztendlich zur Verständigung und damit zum Miteinander".

 

 

 

Copyright 2011 PROMETHEUS

PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 165, March, 2011