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Donst Brunnen In Tangermünde

Historische Gemeinde mit Bürgermeister Rudolf Opitz in guter Tradition

Von Thomas Blumann

 

 

Klassische Reliefs von historischen Personen schuf die Bildhauerin Karolin L. Donst für den Stadtbrunnen von Tangermünde. Das Ingenieurbüro von Siegfried Jakob hat die städtebauliche Aufgabe im historischen Ortskern ausgezeichnet gelöst.

© Foto: John A. Donst /Marco-VG,Bonn

 

 

Tangermünde (bpb) Ein attraktiver Stadtbrunnen mit Reliefs der Bildhauerin Karolin L. Donst bereichert seit 2006 das Stadtbild von Tangermünde. Die historische Siedlung am Zusammenfluss von Tanger und Elbe in Sachsen-Anhalt unter derzeitiger Führung von Bürgermeister Dr. Rudolf Opitz hat mit dem beauftragten Ingenieurbüro von Siegfried Jakob stadtplanerisch auf die richtige Karte gesetzt. Der achtseitige Brunnen mit den für die Stadt wichtigen historischen Motiven und Daten wird von den Bürgern und Touristen sehr gut aufgenommen.

Die Einweihungsfeier für den Stadtbrunnen war zugleich der Abschluss jahrelanger Baumaßnahmen in der Altstadt von Tangermünde. Auch der Platz vor der Kirche St. Stephan auf dem der Brunnen steht, wurde umgestaltet. Die Europäische Kultur Stiftung Berlin hat es ausdrücklich begrüßt, dass die Verantwortlichen der Stadt eine „einheimische" Künstlerin mit dem Reliefschmuck des Brunnens beauftragt haben. Die in Jena geborene Karolin Donst ist in Mecklenburg aufgewachsen und hat in der früheren DDR mit ihrer künstlerischen Arbeit im damaligen Ostberlin begonnen. Ab 1988 arbeitet sie in Westberlin. „Für Projekte im historischen Umfeld sollten vor allem Kunstschaffende der jeweiligen Region und der weiteren Heimat engesetzt werden", erklärte EKS-Sprecher Joe F. Bodenstein in Berlin. Tangermünde ist ein gutes Vorbild."

„Bei der Realisierung der Reliefs hat mir das Informationsmaterial aus dem Stadtarchiv von Tangermünde sehr geholfen", erinnert sich Karolin Donst. „So hat Stadtarchivarin Frau Sigrid Brückner keine Mühe gescheut, mich mit Bildern und geschichtlichen Hintergründen zu versorgen." Es sei ein gutes Zusammenwirken von Projektleitung, Stadt und Kunstatelier gewesen.

Die Künstlerin hat im Einzelnen folgendes geschaffen: 1. Stadtwappen Tangermünde, 2: Bischof Thietmar von Merseburg, der eine der bedeutendsten Chroniken des Mittelalters schrieb, 3:Kaiser Karl IV., der lange in der Stadt residierte und ihre Bedeutung als Hansestadt an der Elbe stärkte. 4: Kurfürst Friedrich I. von Hohenzollern (ebenfalls mit Residenz in Tangermünde.), 5. Bildnis der Grete Minde mit dem Stadtbrand von 1617 im Hintergrund. Sie starb auf dem Scheiterhaufen. Ihre Unschuld wurde erst Anfang des 20.Jahrhunderts. nachgewiesen, 6. Kapitän Kolle, der eine bedeutende Rolle in den Befreiungskriegen gegen Napoleon spielte. 7: Friedrich-Theodor Meyer, der hier 1826 seine Zuckerraffinerien gründete, dazu das Schokoladenimperium FEDORA, das von der DDR enteignet wurde und in den Westen ging, trotzdem aber seit der "Wende" die Stadt Tangermünde jährlich mit Spenden unterstützt. 8: die zu Ende des Krieges zerstörte Elbbrücke an der sich unerhörte Dramen abgespielt haben ( Reste der Wenck-Armee mit den jüngsten Soldaten der Deutschen Wehrmacht Adolf Hitlers; in Tangermünde die Amerikaner und im Rücken schon die Russen); darüber auf derselben Tafel die neue Elbbrücke.

 

Blick auf den Stadtbrunnen von Karolin L. Donst in Tangermünde. Die Mittelsäule für die noch fehlende Figur ist mit einer Blumenschale geschmückt.

© Foto John A. Donst / Marco-VG, Bonn

 

Die Einweihungsrede mit einem Resümee der Bautätigkeit der letzten Jahre und Dank an alle Beteiligten Firmen hielt Bürgermeister Opitz am 2. Juni 2006. Teilnehmer meinten, der Brunnen in Tangermünde (Landkreis Stendal) in der Altmark sollte noch eine Figur als Bekrönung erhalten. Das Ingenieurbüro für Bauwesen Siegfried Jakob in Tangermünde hat mit dem neuen Brunnen die architektonischen Proportionen unaufdringlich in die gesamte städtebauliche Planung integriert

Karl als König von Böhmen

Karl IV. (* 14. Mai 1316 in Prag, + 29. November 1378) in Prag. Er war römisch-deutscher König (ab 1346), König von Böhmen (ab 1347) und römisch-deutscher Kaiser ab 1355. Er stammte aus dem Geschlecht der Luxemburger. Er gilt allgemein als der bedeutendste Kaiser des Spätmittelalters sowie als einer der bedeutendsten europäischen Herrscher jener Zeit.

Als 1344 das Prager Bistum zum Erzbistum erhoben wurde, leitete Karl den Baubeginn des gotischen Veitsdorms (katedrala sv. Vita, Václava und Vojtecha) ein. Für die sichere Aufbewahrung der königlichen und kaiserlichen Insignien ließ er die Burg Karlstein bauen. Die umfangreiche Bautätigkeit in seiner Residenz machte Prag zu der heute noch sprichwörtlichen „Goldenen Stadt". 1348 gründete Karl die erste mitteleuropäische Universität, die Karls-Universität, wo in deutsch gelehrt wurde. Prag wurde unter seiner Führung zu einem der wichtigsten geistigen und kulturellen Zentren seiner Zeit ausgebaut. Seine Kanzlei war vorbildlich für die spätere Weiterentwicklung der deutschen Sprache. (20.09.06)

 

 

 

© PROMETHEUS 112/2006

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 112, October 2006