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Deutsche Krebshilfe: Sonnen-Bräune ist kein Schönheitsideal

„Mit aller Kraft gegen den Hautkrebs" Großaktion zur Vorbeugung

Von Parlaments-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

TV-Moderatorin Susanne Klehn kann wieder lachen: Sie hat den Hautkrebs überwunden. Nun warnt Sie in einer Informationsaktion vor allem auch junge Menschen: Sonnen-Bräune ist kein Schönheits-Ideal. Zuviel UV-Strahlen sind gefährlich!

Foto: Aktions-Foto, bpb

 

Berlin/Bonn (bpb) „Mit aller Kraft gegen den Hautkrebs" heißt die Großaktion der Stiftung Deutsche Krebshilfe im Sommer 2015. Die von der Röntgenärztin Dr. Mildred Scheel gegründete Organisation richtet sich immer wieder warnend an die Öffentlichkeit, um schrecklichen Erkrankungen vorzubeugen. Über 3.000 Menschen in Deutschland sterben jedes Jahr allein an den Folgen des besonders gefährlichen „schwarzen Hautkrebs". In seiner Warnung vor UV-Bestrahlung in der prallen Sonne sowie ganzjährig in den „Bräunungs-Studios", forderte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven: Sonnen-Bräune darf nicht weiterhin als Schönheitsideal angesehen werden.

Als größte Bürgerbewegung in Europa im Kampf gegen die Volkskrankheit Krebs beklagt die Deutsche Krebshilfe: Die Zahl der jährlichen Hautkrebsfälle hat in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Allein im Jahr 2015 würden voraussichtlich etwa 264 000 Menschen neu an Hautkrebs erkranken. Daran zeige sich, dass die krebserregende Wirkung von UV-Strahlung weiterhin unterschätzt werde. "Egal ob im Freibad oder am Strand; Sonnenbrände sind leider keine Seltenheit", sagte Nettekoven. Insbesondere bei jungen Menschen sei dies besorgniserregend. Kindheit und Jugend seien jene Lebensphasen, in denen das spätere Hautkrebsrisiko entscheidend beeinflusst werde

In Gemeinsamen Aktionen warnt ebenfalls Professor Dr. Eckhard Breitbart, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention (ADP). „Die schädliche Wirkung von UV-Strahlung entfaltet sich auch in Solarien in vollem Umfang. Wer in das Solarium geht, erkauft sich dort ein erhöhtes Hautkrebsrisiko", betont der Experte in voller Härte. „Bräune ist generell kein Zeichen von Gesundheit, sondern nur eine begrenzte Schutzfunktion vor krebserregender UV-Strahlung. Nationale und internationale Gesundheitsorganisationen, darunter die Weltgesundheitsorganisation, raten deshalb auch von jeglicher Solariennutzung ab." Hautkrebs könnten nur Menschen vermeiden, die sich in der Sonne umsichtig verhalten und auf Solarien ganz verzichten. Ausführliche Informationen dazu bietet der Präventionsratgeber „Ins rechte Licht gerückt. Krebsrisikofaktor Solarium". Er kann kostenfrei bei der Deutschen Krebshilfe oder unter www.krebshilfe.de angefordert werden.

 

Kinder und Jugendliche sind durch UV-Strahlung besonders gefährdet. Die Vorbeugung muss nach Forderung der Dermatologen bereits im Baby-Alter beginnen.

Foto: Stiftung DKH/Marco-VG

 

Forderung: UV-Index muss in den Wetterbericht.

Angesichts des sorglosen Umgangs vieler Menschen mit Sonnenstrahlung hat die Deutsche Krebshilfe gefordert, die Angabe des so genannten UV-Index von April bis September zum festen Bestandteil aller Wetterberichte zu machen. Das bedeutet, dass in allen TV-Wettersendungen sowie in den Tageszeitungen und im Internet diese Angaben aufgeführt werden. In einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" sagte Vorstandsvorsitzender Nettekoven: "Dies könnte die Bevölkerung außerdem dafür sensibilisieren, dass im Sommer auch bei bewölktem Himmel durchaus eine hohe UV-Strahlungsintensität vorliegen kann."

Der UV-Index gebe Auskunft über die UV-Strahlung. Je höher er steige, desto größer sei die Sonnenbrand- und damit die Hautkrebsgefahr. Nettekoven kritisierte: "Es wird immer noch zu wenig auf grundlegenden UV-Schutz geachtet." Dies gelte besonders für das Freizeit- und Urlaubsverhalten der Deutschen.

Ähnliche Ergebnisse zeigten Untersuchungen in den USA sowie in den Staaten der Europäischen Union. Somit ist die Gefahr und die Vermeidung dieser Erkrankung ein globales Thema. Die steigenden Ausgaben für Krebsbehandlung belasten die Volkswirtschaft sowie die Gesundheitspolitik und damit die Bürgergemeinschaft.

 

Schöne Sonne--aber gefährlich. Es ist nicht alles gesund, was schön aussieht. Der Fotograf hat von der für das Leben grundsätzlich wichtige Sonne ein Kunstwerk nach der Natur geschaffen, das man gerne betrachtet. Es soll jedoch keine Werbung für einen die Gesundheit gefährdenden Sonnenbrand sein.

Foto: press-pool

 

Online-Wettbewerb „Schütz' deine Haut" mit Susanne Klehn

In Ihrer Bürgernahen Informations- und Aufklärungs-Arbeit wendet sich die Stiftung Deutsche Krebshilfe gezielt an die junge Generation zwischen 15 bis 20 Jahren. Für sie ist besonders auch die aktuelle Kampagne „Mit aller Kraft gegen Hautkrebs" gedacht. Sie wird von der prominenten TV-Moderatorin Susanne Klehn unterstützt. Die junge Frau hatte den vorbildlichen Mut, ihre eigene inzwischen überwundene Hautkrebs-Erkrankung zu thematisieren. Sie war 27 Jahre alt, als sie die Diagnose erhielt. Als sympathische Botschafterin der Deutschen Krebshilfe für Hautkrebsprävention motiviert sie nun andere Menschen, ihre Haut zu schützen. Sie ist die kompetente „Frontfrau" des Deutschland weiten Wettbewerbs „Schütz' Deine Haut". Du hast nur die eine".

 

(4. September 2015)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 217, September 2015