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Am Welt-Krebstag wurde der  „Deutsche Krebshilfe Preis" verliehen

Internationaler Krebsforscher gewürdigt mit Festakt im  historischen Rathaus Bonn

  Von Parlaments-Korrespondent Joe F. Bodenstein

 

The Winner is: Prof. Dr. Werner Hohenberger. Der deutsche Wissenschaftler erhielt den „Deutsche Krebshilfe Preis" 2014. Krebshilfe-Präsident Dr. Fritz Pleitgen (links) überreichte die hohe Auszeichnung am Welt-Krebstag bei einem Festakt im historischen „Alten Rathaus" in Bonn.

Foto: Maco-VG. 

 

Bonn/New York (bpb)   Der Welt-Krebstag  2015 wurde in Deutschland mit der Ehrung eines internationalen Krebsforschers  aufgewertet:  Der „Deutsche Krebshilfe Preis" ging an den  Chirurgen Professor Dr. Werner Hohenberger (Erlangen). Der Wissenschaftspreis ist eine der bedeutendsten Auszeichnungen auf dem Gebiet der Onkologie. Er ist mit 15.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung wurde dem Wissenschaftler von Krebshilfe-Präsident Dr. Fritz Pleitgen am 4. Februar 2015 bei einem Festakt im historischen Rathaus der Bundesstadt Bonn in Anwesenheit illustrer Gäste aus der Gesundheitspolitik überreicht. Die Auszeichnung  von Prof. Hohenberger erfolgte für dessen  Verdienste um die Verbesserung der Therapie von Darmkrebspatienten. 

Der von der  Weltgesundheitsorganisation (WHO) in New York proklamierten  Welt-Krebstag stand 2015 unter dem Motto: Krebs: Lösungen in Reichweite.  Beim Festakt  erklärte der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Krebshilfe, Hans-Peter Krämer in seiner Begrüßungsrede: „Heute ehren wir einen Wissenschaftler, dessen Arbeit für krebskranke Menschen diesen Gedanken wiederspiegelt ."  Hohenberger habe „mit seinen klinischen und wissenschaftlichen Tätigkeiten dazu beigetragen, die Krebsmedizin entscheidend voranzubringen ". 

Die Laudatio auf den 66-jährigen Forscher hielt der Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) Berlin, Dr. Johannes Bruns.  Er hob hervor:  „Prof. Hohenberger hat großen Anteil an der Entwicklung sogenannter multimodaler Therapien bei der Behandlung von Darmkrebs."  Der Begriff „multimodale Therapie" beschreibt das abgestimmte Vorgehen bei der Chirurgie, Chemotherapie und Bestrahlung sowie die enge Zusammenarbeit der verschiedenen ärztlichen Fachdisziplinen. Die Therapiemethoden werden für jeden Patienten individuell zu einem optimalen Behandlungskonzept zusammengeführt. Ziel dieser Vorgehensweise ist es, die größtmögliche Wirkung gegen den Tumor zu erzielen, dabei aber die Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten.

 

Der Generalsekretär der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) Berlin, Dr. Johannes Bruns  (links), hielt die Laudatio beim Festakt für den Preisträger Prof. Dr. Hohenberger (rechts). Mit auf dem Bild ist der Hauptgeschäftsführer  der Deutschen Krebshilfe, Gerd Nettekoven (Mitte). In einem Führungsteam mit engagierten Mitarbeitern setzt er sich seit Jahrzehnten für die von der Ärztin Mildred Scheel gegründete Hilfsorganisation ein.

Foto: bpb, Bonn 

 

 

Patienten profitieren bereit von Forschungsergebnissen

Wie DKH-Präsident Pleitgen erklärte, profitieren die Patienten bereits von den Forschungsergebnissen über Darmkrebs. Dazu gehören auch die neuen Operationsmethoden, die der Preisträger in intensiver Forschungsarbeit  fortentwickelt habe.   Die Urkunde zur Preisverleihung hat folgenden Wortlaut: „In Anerkennung seiner herausragenden Leistungen auf dem Gebiet der onkologischen Chirurgie, insbesondere für seine Arbeiten zur Entwicklung multimodaler Therapiekonzepte, die zu einer wesentlichen Verbesserung  der Behandlung des kolorektalen Karzinoms geführt haben, wird Herr Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Hohenberger der Deutsche Krebshilfe Preis 2014 verliehen."

 

Leben und Wirken auf drei Kontinenten

Prof. Werner Hohenberger ist seit 1995 Direktor der Chirurgischen Klinik des Universitätsklinikums Erlangen. In den Jahren 2001 und 2002 war der Mediziner Präsident der European Association of Coloproctology. Von 2008 bis 2012 war er Präsident der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG). Seit 2014 ist er Präsident der Deutschen Gesellschaft für Koloproktologie .  Er hatte unter anderen mehrere Professuren  in Peking (China),  in Ungarn sowie in Cleveland (USA). Ferner führt er Ehrenämter in europäischen medizinischen Vereinigungen sowie in internationalen Organisationen  

 

Die  stilisierte Bronzefigur  „Deutsche Krebshilfe Preis" wurde von der Bildhauerin Maria Fernandez gestaltet. Die jährliche Vergabe ist durch eine Erbschaft an die Krebshilfe möglich, die der Spender Dr. Wilhelm Hoffmann 1996 mit der entsprechenden Zweckbestimmung hinterlassen hatte.

Foto dkh/bpb

 

Zukunftsweisende Zusammenarbeit

Bei der Festveranstaltung wurden auch die Verdienste  von Hohenberger  in der Gesundheitspolitik hervorgehoben. So war er wesentlich mit daran beteiligt, dass es zur engen, freien  Zusammenarbeit zwischen  der Deutschen Krebsgesellschaft  und der Deutschen Krebshilfe kam. Die  führende Fachorganisation der Ärzteschaft in Deutschland  und die Deutsche  Krebshilfe  als „größte Bürgerbewegung gegen den Krebs" in Europa  wirken seither bei Projekten zusammen. Dies gilt zum Beispiel für die Gestaltung des von der DKG initiierten Deutschen Krebskongresses in Berlin sowie  für die umfassende Informationsarbeit  mit kostenlosem Informations- und Beratungsmaterial der  DKG und der Deutschen Kebshilfe ( www.krebshilfe.de ) .  

Beide Seiten bestätigten inzwischen wiederholt, dass diese Art von Kooperation im Interesse der Krebsbekämpfung und der Krebspatienten sei. Außerdem würden doppelte Kosten vermieden. So könnten  in beiden Organisationen freiwerdende Mittel für andere Gesundheitsaufgaben eingesetzt werden. „Der Schulterschluss hat sich bewährt",  betonte Vorstandsvorsitzender Krämer beim Festakt der Deutschen Krebshilfe in Bonn. Er und Krebshilfe-Hauptgeschäftsführer Gerd Nettekoven sind  bei der von der Ärztin   Mildred Scheel gegründeten Organisation die Gesprächspartner, wenn es darum geht, die Idee der Kooperation im Kampf gegen die Volkskrankheit  voranzubringen.

 

(6. Februar 2015)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 210, February 2015