Home | Prometheus Nr. 198 | Alexander Order


Ruth Zucker mit 100 Jahren in Israel verstorben

Deutsch-israelische Buch-Autorin findet im „Heiligen Land" ihre letzte Ruhe

 

Von John G. Bodenstein

 

Die Deutsch-Israelin Ruth Zucker: eine kritische Kämpferin für die Rechte des jüdischen Volkes in Europa und zugleich ein „Engel der Versöhnung" mit den besiegten Deutschen nach Untergang des Dritten Reiches.

Foto: History-Archive, Marco-VG.

New Yorl/Berlin/Jerusalem (bpb) Die Buchautorin Ruth Zucker ist 2014 im Alter von fast 100 Jahren in Israel verstorben. Sie hat bereits in den 30er Jahren am Aufbau des Staats Israel in vielfacher Weise mitgewirkt und sich seit Kriegsende 1945 für die deutsch-jüdische Versöhnung engagiert. Geboren als Tochter einer reichen jüdischen Familie in Bonn hat sie sich stets zu ihrer „Heimat Deutschland" bekannt. Dies brachte sie durch die Annahme der Deutschen Staatsbürgerschaft in der Zeit der CDU/CSU-FDP Koalition in Bonn bewusst zum Ausdruck.

Wie die Agentur JUSTBIRD in Bonn bekanntgab, trat der Tod am 16. Januar 2014 in Haifa ein. Am 19. Juni 2014 wäre Ruth Zucker 100 Jahre geworden. Bis in das hohe Alter kam sie regelmäßig nach Deutschland mit Hauptstationen in Bonn und Berlin. Diese Brücke zu einem großen Freundeskreis in Europa schuf der damalige Parlamentskorrespondent und Chefredakteur Stephan Vogel (Bonn-Berlin). Zu ihren sehr guten Bekannten gehörten unter Anderen Bundestagspräsidentin Rita Süssmuth (CDU), Bundesverteidigungsminister und Nato-Generalsekretär Manfred Wörner sowie weitere Regierungsmitglieder und Repräsentanten aus Politik und den demokratischen Parteien CDU, FDP und SPD. Sie pflegte den Dialog mit ‚Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. Zu ihren Freunden gehört der Bildhauer Kurt Arentz, der für seine Gestaltung von Porträts internationaler Politiker der Nachkriegszeit (Deutschland, Frankreich, Israel, USA, Südamerika) bekannt ist. Arentz hat auch den „Lieblingsenkel" Ariel von Ruth Zucker als Büste gestaltet.

In der Bundesrepublik zählte sie zu den Freunden der Europäischen Kultur-Stiftung Deutschland (Berlin-Bonn-Paris). Sie war Förder-Mitglied des Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich bei Köln (NRW). Sie war bekannt mit dem Bildhauer Arno Breker, zu dem sie bei einem Atelierbesuch in den 1980er Jahren auch eine Gruppe junger Israelis mitbrachte. Dabei kam es zu einem zukunftsweisenden Dialog über‚Vergangenheit und Gegenwart.

 

Ruth Zucker (Mitte) mit dem Bildhauer Kurt Arentz, der von ihrem Lieblingsenkel Ariel eine Büste modelliert. Die Bronze befindet sich wie die von Arentz gestalteten Porträts „Verleger Axel Springer" (Bild-Zeitung) und „Staatspräsident Shimon Peres" in Israel.

Foto: History-Archive Marco-VG

 

Verbindung zu den USA

Die Verbindung der Autorin zu den USA hat Konsul B. John Zavrel (New York) belebt. Dort interessierte Rut Zucker als Zeitzeugin politischer Entwicklungen von der britischen Kolonialzeit in Palästina, über den jüdischen Freiheitskampf bis zur Gründung und dem Fortbestand des Staates Israel. Der internationale Alexander-Orden hat siein der Amtszeit von OAG-Grandmaster Roger Peyrefitte (Frankreich) als „Ritter" (Lady-Knight) aufgenommen, Damit sollte auch an den teils legendären historischen Zug Alexander des Großen nach Jerusalem erinnert werden.

Ruth Zucker hatte sich bereits als junge Frau dem jüdischen Widerstand in Palästina angeschlossen, war als Graphologin und Astrologin beratend für mehrere Staatsmänner in Israel und Nahost tätig. Zu ihrem publizistischen Erbe gehören u.a. die Bücher mit zeitgeschichtlichen Themen: „Im Auftrag für Israel. Mein Leben als Spionin" (DTV) und „Meine sieben Leben" (DTV)

In ihren Beziehungen zu Angehörigen aller Generationen hat Ruth Zucker stets dazu angeregt, die freundschaftlichen Bande zwischen Israel und Deutschland auszubauen und zu festigen. Sie hat es sehr begrüßt, dass die mit ihr befreundete deutsche Buchautorin Jutta Vogel die Dokumentation schrieb „Die Odyssee der Kinder. Auf der Flucht aus dem Dritten Reich ins Gelobte Land" (Eichborn-Verlag). Es ist die erschütternde Geschichte jüdischer Kinder, die auf einer 20.000 Kilometer langen lebensgefährlichen Irrfahrt einschließlich von über Wochen dauernden Fußmärschen von Europa über Iran in das heutige Israel kamen.

 

 

Disclaimer: The contents of this article are of sole responsibility of the author(s). The journal PROMETHEUS will not be responsible for any inaccurate or incorrect statement in this article. 

www.meaus.com contains copyrighted material the use of which has not always been specifically authorized by the copyright owner. We are making such material available to our readers under the provisions of "fair use" in an effort to advance a better understanding of political, economic and social issues. The material on this site is distributed without profit to those who have expressed a prior interest in receiving it for research and educational purposes. If you wish to use copyrighted material for purposes other than "fair use" you must request permission from the copyright owner. 

For media enquiries: info@meaus.com

Copyright 2014 Prometheus

PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 198, February 2014