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Woher kommt das „blaue Blut?"

Kinder wollen wissen: Wie lebten Prinzen und Prinzessinen ?

 

Schloss Nörvenich: Gruppenbild im Fürstensaal mit Kindergärtnerin Erzieherin Stefanie Robertz und ihrer Kinderdelegation Hanna Christin Zilinski, Amelia Nizeckoc. Juliana Skalrower und Vanessa Schiffer. Mit auf dem Erinnerungsfoto dabei ist Schloss-Castellan Joe F. Bodenstein.

Foto Schiffer/Marco-VG

 

Nörvenich (bpb) Kleine Mädchen des Kindergartens St. Medardus waren auf Spurensuche im Schloss Nörvenich. Sie besuchten mit ihrer Erzieherin Stefanie Robertz und Praktikantin Viona Simons das Baudenkmal in der Großgemeinde Nörvenich (NRW) in Deutschland, um herauszufinden, wie Adelsfamilien in früherer Zeit lebten. Sie wollten auch erfahren, wie das mit den Prinzessinnen und Prinzen wohl gewesen sein mag, die sie heute nur noch verklärt und liebenswert aus den Märchen kennen, die in Büchern, Film und Fernsehen erzählt werden.

Die jungen Gäste erfuhren: Schloss-Kinder wurden streng zu gutem Benehmen erzogen. Das zeichnete die „vornehmen Leute" aus. Die Adels-Kinder hatten meist private Lehrer und mussten sich in der kalten Jahreszeit stets warm kleiden, damit sie nicht krank wurden. In den meisten Schlössern und Burgen konnten aus finanziellen und technischen Gründen nur einige Räume durch Holzöfen beheizt werden.

Dass Prinzen und Prinzessinnen „blaues Blut" hatten ist auf folgenden Hintergrund zurückzuführen: In den europäischen Adelskreisen galt Hellhäutigkeit als Schönheitsideal . Dagegen war braun gebrannte Haut als Zeichen der in der Sonne arbeitenden Bevölkerung nicht erwünscht. Um auf keinen Fall „bäuerlich" zu wirken wie etwa Leibeigene und fahrendes Volk, vermieden die edlen Herrschaften jeden Kontakt mit der Sonne durch Kopfbedeckungen, Sonnen-Schirme oder indem sie in ihren Häusern blieben. Ihre (wie bei allen Menschen) mit rotem But gefüllten Adern waren unter der gepflegten hellen Haut als blaue Linien sichtbar. Dieses Zeichen des „blauen Blutes" wurde schließlich generell den adeligen Familien zugesprochen.

 

Eintrag in das „Goldene Buch"

Motivation für den Besuch im Schloss war ein Projekt im Kindergarten, mit dem den jüngsten Bürgern Heimatkunde und Ortsgeschichte vermittelt werden sollte. „Die Kinder zeigten rasch Eigeninitiative und bereiteten sich mit einem Fragenkatalog auf den Besuch vor", berichtete Kindergärtnerin Robertz. Der Schloss-Kurator der Familie Bodenstein begrüßte die jungen Gäste sehr herzlich und sagte: „Es ist ein gutes Beispiel für die Erwachsenen, dass Ihr an diesen interessanten Ort der Heimat mit seiner Jahrhunderte alten Geschichte kommt." Die meisten Erwachsenen der schönen Wohngemeinde seien bisher „noch nicht im Schloss gewesen." Das Schloss mit seinem Museum und Kultureinrichtungen wie Konzerten und der Musikschule „Musica Humana" finde jedoch großes Interesse von auswärtigen Besuchern. Dies habe auch das „Rosenfest" 2013 mit seinem bunten Programm gezeigt.

Die Kinder konnten sich zum Abschluss in das „Goldene Buch" eintragen. Dort sind nun unter anderen folgende Namen verzeichnet: Hanna Christin Zilinski, Amelia Nizeckoc. Juliana Skalrower und Vanessa Schiffer. Sie hatten nach dem Besuch die Idee, mit gleichaltrigen im Kindergarten auch Bilder von Schloss Nörvenich zu malen und auszustellen.

Der Kindergarten St. Medardus in Nörvenich (Kreis Düren) gilt als eine vorbildliche katholische Einrichtung. Rund 50 Kinder aus Familien von unterschiedlicher Herkunft und Religion werden betreut. Die Kindertageseinrichtung wird geleitet von Claudia Geuenich. Das Kita-Team ist folgendem Grundsatzverpflichtet: „Wir verstehen uns als Unterstützer und Begleiter in der Persönlichkeitsentwicklung der Handlungs- und Lernfähigkeit der uns anvertrauten Kinder."

(20.11.2013)

 

 

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PROMETHEUS, Internet Bulletin for Art, News, Politics and Science, Nr. 196, December 2013