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Die Bildhauerin Elfriede Vogel wird 87 Jahre

Tief verwurzelt in Familie, Volkstum, Kultur und Geschichte

 

Von Joe F. Bodenstein

 

 

Die Künstlerin Elfriede Luise Vogel (rechts) besucht den Bildhauer Arno Breker 1979 in dessen deutschem Atelier. Seinem Werk galt Vogels Wertschätzung seit Jugendjahren. Das Treffen war von gegenseitiger Wertschätzung und verlief in großer Herzlichkeit.

© Foto Archiv/Marco, Bonn

 

Berlin/Köln (bpb) Zu den stillen Künstlerinnen unserer Zeit gehört die deutsche Bildhauerin Elfriede Luise Vogel. Am 15. April 2009 begeht sie ihren 87. Geburtstag. Das Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich (Kreis Düren) hat die Künstlerin eingeladen, ihre Werke im Sommer 2009 im Museum in einer Studio-Ausstellung zu zeigen. Das Schaffen der vielseitig künstlerisch tätigen „alten Dame" wurde oft mit dem der Bildhauerin Käthe Kollwitz verglichen. Beide Frauen widmen sich unter anderem der Darstellung von Mensch und Familie.

Der wesentliche Unterschied jedoch ist, dass Elfriede Vogel in ihrem künstlerischen Gestalten einen „positiven Realismus" vertritt. Ihre Reliefs und Figuren befassen sich mit zeitlosen Themen, die Bildsprache zielt auf eine positive Darstellung ab. Realität, Hoffnung und Zuversicht strahlen viele ihrer Arbeiten aus.

Geboren wurde die Künstlerin am 15. April 1922 in Marburg an der Lahn. 1948 heiratete sie den Kriegsheimkehrer Werner Vogel, der im Jahr 2000 verstarb. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor. Entdeckt hat Elfriede Vogel ihre „künstlerische Ader" bereits in der Kindheit. Es begann mit Verseschmieden. Hinzu kamen dann gereimte Tagebuchblätter „als Spielwiese für Gedanken, Fantasie und Sprachgefühl". In den 60er Jahren absolvierte sie eine Ausbildung bei den Bildhauern Klein und Hoffmann. Seither entstanden viele Modellierarbeiten in Ton, Stein und Bronze. Sie waren in Ausstellungen in Deutschland, den Niederlanden und in Österreich zu sehen.

Ein Vorbild von Jugend an war ihr das Werk des Bildhauers Arno Breker (1900-1991). Seither gilt auch für sie die Bewahrung der klassischen Tradition in der Kunst. Die Bildhauerin traf den Meister persönlich, der ihr 1979 folgende handschriftliche Widmung in ein Buch schrieb: „Meiner lieben apollinischen Schwester Elfriede Vogel herzlichst gewidmet. Für die künstlerische Arbeit weiterhin viel Erfolg. Arno Breker, 20. Oktober 79."

Weitere Vorbilder in den 30er Jahren waren für Elfriede Vogel „die großen Bildhauer Georg Kolbe, FritzKlimsch und Josef Thorak.

 

Ein Vorbild ist die Schönheit und die Zuversicht

Elfriede Vogel, 22 Jahre jünger als Arno Breker, gehört zu jenen Generationen, die im 20. Jahrhundert Krieg und Niedergang in Europa erlebten sowie am Wiederaufbau in Deutschland nach 1945 mithalfen. Sie erinnert sich: „Wir hatten meist kein bequemes, sattes Leben, aber waren tief verwurzelt in Familie, Volkstum, Kultur und Geschichte. Die Kostbarsten und schwersten Jahre des Jahrhunderts stellten uns Aufgaben, die unsere ganze Kraft, unser Herz und unser Hirn forderten. Wir Überlebenden haben so das Rüstzeug für unseren weitern Lebensweg erworben"

Die Bildhauerin Elfriede Vogel lebt heute in Hürth, Nordhrein-Westfalen. Sie ist Mitglied im Künstlerinnen-Verbund und im Autorenkreis Rhein-Erft. Ferner gehört sie dem Förderkreis des Kunstmuseums an und ist zu erreichen über Schloss Nörvenich, 52388 Nörvenich. ( info@europaeische-kultur-stiftung.org )

 

 

© PROMETHEUS 142/2009

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 142, April, 2009