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NRW-Innenminister Ingo Wolf bei der Trauerfeier für Horst Niesters

Mehrere hunderte Trauergäste gaben dem „König der Adler" das letzte Geleit

 

Der Sarg von Horst Niesters stand unter einem jahrhundertealten Steinkreuz. Falkner mit ihren Greifvögeln am Arm hielten die Ehrenwache. Der beliebten Wildfotograf und Arten-Schützer ist in der Öffentlichkeit auch als der „König der Adler" bekannt. Links im Bild die von Kurt Arentz gestaltete Büste „Horst Niesters".

Foto: Marco, Bonn

 

Köln/Hellenthal (bpb) Der internationale Wildfotograf, Adler-Züchter und Umweltschützer Horst Niesters hat auf dem katholischen Friedhof in der historischen Eifelgemeinde Reifferscheid (Kreis Euskirchen) seine letzte Ruhestätte gefunden. Bei der Beisetzungsfeier am Samstag (24. Oktober 2009) erwiesen ihm auch NRW-Innenminister Ingo Wolf (FDP) sowie zahlreiche in- und ausländische Trauergäste die letzte Ehre. Wie die Europäische Kultur Stiftung Bonn-Berlin mitteilte, nahmen rund 300 Trauergäste am Geschehen Anteil. Darunter befanden sich zahlreiche Männer und Frauen aus der Region, wo Niesters mit seinem Lebenswerk, der internationalen Greifvögel-Station Hellenthal, über den Tod hinaus hohes Ansehen genießt. Viele säumten die Zufahrtstrasse zur Kirche.

Hochrangige Trauergäste aus Deutschland und dem Ausland waren auch Freunde des Verstorbenen und seiner gemeinnützigen Aktivitäten. Aus Brüssel kam der Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Prof. Dr. Reinhard Bettzuege. Von weit reiste unter anderen an: EKS-Vorstandssprecher Joe F. Bodenstein (Berlin-Bonn), der Bildhauer Kurt Arentz, Mitglieder des CIC und die Eventmanagerin Fee Vogel (Berlin-München), bei deren Veranstaltungsprojekten mehrmals Hellenthal-Adler-Vorführungen beeindruckten.

Der Internationaler Rat zur Erhaltung des Wildes und der Jagd (CIC) war vertreten durch Falkenmeister Peter Sapara (Heilbronn) und CIC-Mitglied Verleger Dieter Schütte (Kölner). CIC-Mitglied Arentz legte einen repräsentativen Kranz nieder, bei dem das vom Verstorbenen geschätzte Eichenlaub dominierte. Die frischen Zweige kamen vom kraftvollen Eichenbaum im Park von Schloss Nörvenich.

Falkenmeister Karl Fischer, der Freund und Mitstreiter des Verstorbenen in Hellenthal, gestaltete ein würdiges Beisetzungszeremoniell: Der Eichen-Sarg stand unter einem Jahrhunderte alten Steinkreuz auf einem Hügel. Von dort aus ging der Blick auf die über 800 Jahre alte Pfarrkirche St. Matthias vor einer friedlichen Eifellandschaft. Falkner und Falknerinnen der Greifvögel-Station sowie deren Mitarbeiter hielten mit ihren Tieren auf dem Arm die Ehrenwache. Von diesem Standort führte dann der Geistliche den Trauerzug auf den Friedhof.

 

Den Kranz des internationalen CIC legten die CIC-Mitglieder Kurt Arentz und Falkenmeister Peter Sapara (rechts) am Sarg nieder. Beim Gebinde dominierte das von Niesters bevorzugte Eichenlaub. Die frischen Zweige kamen von einem gesunden Eichenstamm im Park von Schloss Nörvenich.

Foto: Marco, Bonn

 

Kondolenzen aus aller Welt

Das Grab war schließlich mit den schönsten Blumengebinden und Kränzen bedeckt. Im Vorfeld war gebeten worden, an Stelle von Blumenschmuck im Sinne des Verstorbenen das „Zuchtprogramm für Artenschutz" zu unterstützen. Das ständige Spendenkonto lautete: Horst Niesters, Konto 8.604 142 bei der KSK Euskirchen (BLZ 382 501 10) Adler-Liebhaber, Umweltschützer und Tierfreunde können zeitlich unbegrenzt spenden. Auch kleine Beträge von Schülern und Jugendlichen sind willkommen.

Die Witwe Ute Niesters erreichten unterdessen Kondolenzen aus aller Welt. Bei der persönlichen Bekundung der Anteilnahme würdigte NRW-Innenminister Ingo Wolf den Mensch und das Lebenswerk von Horst Niesters. Er war und bleibe „ein großes Vorbild für Gemeinsinn". Niesters habe mit der Greifvögel-Station nicht nur einer guten Sache gedient, sondern zugleich auch zum Ansehen des bevölkerungsreichsten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen und damit der gesamten Bundesrepublik beigetragen.

Der internationale Alexander-Orden Pour le Mérite für Wissenschaft und Künste kondolierte aus den USA: „Horst Niesters bleibt als Ordens-Ritter auch ein Vorbild für globale Kooperation im Dienste von Völkerverständigung und des friedlichen Zusammenlebens der Kulturen", schrieb Ordenskanzler Consul B. John Zavrel aus New York.

Am Tag der Beerdigung wehten die internationalen Länder-Fahnen aus West und Ost an der Einfahrt zum Wildgehege Hellenthal auf halbmast. Dazu gehörte auch die US-Flagge, die an die Freundschaft von Niesters zu den USA mit deren Präsidenten Ronald Reagan und George Bush sen. erinnerte. Darüber hinaus hatte die Europäische Kultur Stiftung aus Anlass des Todes ihres Kuratoriums-Mitgliedes Niesters angeordnet, die Europafahne sowie die Nationalfahnen Deutschland und Frankreich vor dem Museum Europäische Kunst Schloss Nörvenich für drei Tage auf Halbmast zu setzen.

  

 

© PROMETHEUS 149/2009

PROMETHEUS, Internet Bulletin - News, Politics, Art and Science. Nr. 149, November 2009